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Vorschau Les Huguenots Oper und Alte Oper -Frankfurt

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Vorschau Alte Oper Frankfurt am Main 

Les Huguenots (Die Hugenotten)  

Mit Meyerbeers Grand Opéra Les Huguenots (Die Hugenotten) steht die erste von zwei Koproduktionen der Oper Frankfurt mit der Alten Oper - die zweite wird am 25. April 2003 mit Verdis Jérusalem folgen - dieser Spielzeit im Großen Saal der Alten Oper am 24. und 26. November jeweils um 19 Uhr auf dem Programm.

Mit Giacomo Meyerbeer feierte die Grand Opéra, die sich durch spektakuläre Bühnenwirksamkeit, ebenso großartigen melodischen Einfällen und glanzvollen Gesangspartien auszeichnet, ihren Höhepunkt und ihre Vollendung. Wie für die Grand Opéra charakteristisch weisen auch die Hugenotten scharfe Kontraste zwischen Massenszenen und intimen Passagen, zwischen groß besetzten, in prächtigen Klangfarben instrumentierten Orchesterpassagen und Instrumentalsoli auf.

In seiner fast vierstündigen, fünfaktigen Oper gelingt Meyerbeer eine  Verschmelzung der verschiedenen europäischen Opernstile, so wurde von seinen Kritikern festgestellt, seine Melodik sei italienisch, seine Rhythmik französisch und seine Harmonik deutsch. Stärker als zuvor in Robert le diable verfolgte Meyerbeer in Les Huguenots seine Idee der durchgehenden Dramatisierung. Die Welt der Hugenotten symbolisierte er mit dem Luther-Choral 'Ein feste Burg ist unser Gott', der sich von der Ouvertüre an leitmotivisch durch das gesamte Werk zieht.

Meyerbeer hat maßgeblichen Einfluß auf zahlreiche andere Komponisten, so auch Richard Wagner genommen, der ein glühender Verehrer Meyerbeers war, bevor er ihn schmähte. Weniger bekannt ist, daß Giacomo Meyerbeer als Jakob Liebmann Meyer Beer 1791 als Sohn eines jüdischen Bankiers in Vogelsdorf bei Berlin geboren wurde und seine Ausbildung unter anderem in Darmstadt gemeinsam mit Carl Maria von Weber bei Abbé Vogler erhielt. Seine ersten Opernkompositionen wurden in Italien ab 1816 uraufgeführt. Seit 1831 wohnte er mit kurzer Unterbrechung in Paris, wo er 1864 starb. 1831 erlebte die Uraufführung von Robert le diable in Paris einen sensationellen Erfolg, der 1836 von Les Huguenots noch übertroffen wurde. Bis 1900 wurde alleine in Paris die Rekordaufführungszahl von 1000. Vorstellungen erreicht. Zu seinen Meisterwerken zählen außerdem Le prophète (1849) und L'Africaine (1865).

Meyerbeer und sein Librettist Eugène Scribe wählten mit den Religionskriegen und der Bartholomäusnacht von 1572 ein Modethema der damaligen französischen Literatur. Im Mittelpunkt steht die fiktive, tragische Liebesgeschichte zwischen Valentine (Sopran), der Tochter des katholischen Grafen Saint-Bris (Baß), und dem protestantischen Edelmann Raoul (Tenor).

Eine herausragende Bedeutung kommt in Meyerbeers Werk dem Chor als wichtigen Handlungsträger und Repräsentant der religiös-politischen Gegensätze zu, dessen Einstudierung in den bewährten Händen des Frankfurter Chordirektors Andrés Máspero liegt. Für die musikalische Leitung der beiden konzertanten Aufführungen zeichnet sich der Frankfurter Generalmusikdirektor Paolo Carignani  (aus Krankheitsgründen wird Guido Johannes Rumstadt dirigieren) am Pult des Frankfurter Museumsorchesters verantwortlich.

Die Solistenpartien sind mit dem früheren Frankfurter Ensemblemitglied Diana Damrau (Marguerite von Valois), die im Juni einen überwältigenden Erfolg als 'Kleine Frau' in der Weltpremiere von Der Riese vom Steinfeld an der Wiener Staatsoper feierte, mit der für Marina Mescheriakova als Valentine eingesprungenen Annalisa Raspagliosi, der jungen Italienerin Sara Allegretta (Urbain), dem zum Weltstar aufgestiegenen, italienischen Tenor Marcello Giordani (Raoul von Nangis) als auch den Frankfurter Ensemblemitgliedern Željko Lučić (Graf von Nevers) oder Soon-Won Kang (Marcel) erstklassig besetzt.  

Birgit Popp

Auszugsweise erschienen in der Frankfurter Neuen Presse vom 20. November 2002

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