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Passend zum
100. Jahrestag der Uraufführung Fedoras am 17. November 1898 und zum 50. Todestag am 12.
November ihres Komponisten Umberto Giordano standen am 14. und 16. November 1998 zwei
Aufführungen von Fedora in einer Inszenierung von Jonathan Miller aus dem Jahre 1994 auf
dem Programm der Wiener Staatsoper. Schade, daß die Oper beim Wiener Publikum nicht auf
mehr Interesse stößt. Fedora war neben Andrea Chénier der größte Erfolg ihres
Komponisten und wegen ihr wurde Giordano, gerademal 31jährig als Fedora
uraufgeführt wurde, sein Leben lang verehrt und er wurde immerhin 81 Jahre alt. In der
spannungsgeladenen Verismo-Oper sind zwar nicht die genialsten musikalischen Einfälle zu
finden, aber gerade die Gegensätze z.B. wenn der verzehrende Geständnis-Dialog zwischen
Fedora und Loris von fast belangloser Pianomusik untermalt wird und russische Volksweisen
ebenso wie der Walzer-Takt beim Pariser Fest im zweiten Akt erklingen oder die
Friedlichkeit des Berner Oberlandes und der Gesang eines Hirtenjungen im krassen Gegensatz
zum dramatischen Geschehen und zur inneren Zerrissenheit der Gefühle Fedoras stehen,
geben dieser Komposition ein ganz besonderes Spannungsverhältnis. Insgesamt bietet die
Oper den Tenören in der Rolle des Loris nicht allzu viele Entfaltungsmöglichkeiten, aber
die Romanze 'Amor ti vieta' hatte genügt, um bei der Uraufführung Enrico Caruso 1898 zum
Durchbruch in seiner Karriere zu verhelfen. Auch Luis Lima gelang an beiden Abenden eine
einschmeichelnde Interpretation dieser kurzen Arie. Die Inszenierung, eine Koproduktion
mit den Bregenzer Festspielen, hält sich sehr detailgetreu an das Libretto, dem Sardous
Theaterstück Fedora zu Grunde liegt. Fedora war an diesen beiden Abenden Mara Zampieri,
die eine ordentlich Leistung bot, aber nicht nur als rachsüchtige und zugleich
leidenschaftlich verliebte Prinzessin in der Oper litt, sondern auch im wirklichen Leben.
Wie sie später ihren Fans anvertraute, plagten sie Meniskusschmerzen. In den weiteren
Partien gefiel besonders Georg Tichy als französischer Diplomat und Aik Martirosyan mit
seinem wohltönenden Bariton in der kleinen aber sehr feingestalteten Partie des Kutschers
Cirillo. Die Gräfin Olga war mit Anat Efraty sehr passend besetzt, darstellerisch und in
den Höhen gefiel sie sehr gut, in den Piani besonders am zweiten Abend war sie etwas
kraftlos. Birgit Popp
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